Asbest-Adern durchziehen den Serpentinit von Floß |
So abwechslungsreich die
Oberfläche im Ortsgebiet von
Floß zu Tage tritt, so interessant ist auch ihr Untergrund. An
mehreren
Stellen, so zum Beispiel in der Nähe des Bahnhofs tritt Amphibolit
auf.
Dieses Gestein wird wiederum von Serpentinit durchbrochen. Um dieses
graugrüne Urgestein zu betrachten müssen wir aber einen
kleinen Abstecher vom Radweg machen. Auf dem Hardt-Hügel (der
Mobilfunk-Sendemast kann uns als Orientierung dienen) können wir
einen Serpentinit-Aufschluss finden. Selten durchziehen hier auch feine
Chrysotil-Asbest-Adern den Serpentin.
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Verlassen wir Floß und
haben wir die leichte
Steigung hinter uns, so weitet sich das Land. Wir radeln gerade auf
den Fahrenberg im Süden zu, im Osten können wir die
Flossenbürger Granitkuppe noch einige Zeit sehen. Im Westen
begleitet uns der Leuchtenberger Granit. Wir kommen in
einen fruchtbaren weiten Talraum mit tiefgründig verwittertem
Gestein im Untergrund. Mehrheitlich besteht der Untergrund aus
Gneisen, dazwischen aber auch Granit, Amphibolit, Redwitzit und immer
wieder mehr
oder
weniger mächtige Quarzgänge. Die wenigen Gesteinsblöcke,
die wir hier finden können, zeigen interessante
Verwitterungsformen, deren Entstehung noch immer nicht gänzlich
geklärt ist.
Die tiefgründige Verwitterung bescherte hier einen anderen Bodenschatz: Lehm. Bei Grafenreuth - direkt an der Bahntrasse - wurde 1907 das Ziegelwerk Grafenreuth gegründet, das in seiner besten Zeit (nach dem II. Weltkrieg) auf über 10 Hektar mehr und weniger fette Lehmsorten abbaute und vollautomatisch mittels einem Lingl-Tunnelofen beste Ziegel produzierte. |
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So fahren wir -ohne
spektakuläre Gesteinsbildungen oder Aufschlüsse zu sehen- bis
Albersrieth, einem Ort wo bis vor 50 Jahren Bergbau betrieben wurde.
Von hier stammt nämlich der weltbekannte "Oberpfälzer
Smirgel". Eigentlich ist es Granat, der hier im
Amphibolit-Gneis-Granit-Kontakt
entstanden ist und über 100 Jahre lang abgebaut wurde
(weitere Info's VFMG-Weiden.de).
Zerstoßen
und von Unreinheiten ausgewaschen diente dieses Mineral als
Schleifmittel für Glas und Holz. Es gehört heute allerdings
schon etwas Glück dazu in einem der Lesesteine größere
Granatkristalle zu finden.
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Die Waldauer
Burg
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Einen kleinen Abstecher sollten
wir uns bei Waldau in den
Ort gönnen. Die malerische kleine Burg sitzt auf einem
Serpentinitfelsen, einem der ältesten Gesteine Mitteleuropas
(Beschreibung: VFMG-Weiden.de).
An
größeren Blöcken am westlichen Ortseingang beim
Feuerwehrhaus können wir dieses seltene Gestein genau betrachten.
Es ist schwarz bis dunkelgrün und zeigt sich als eine
einheitliche,
kaum strukturierte Masse.
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Unser zweites Etappenziel ist
die Stadt Vohenstrauß. Auch wenn
wir hier im Untergrund kaum spektakuläre Funde machen können,
so kann Vohenstrauß doch mit einem mineralogischen Highlight
aufwarten: Das Mineralien- und Edelstein-Museum, aus einer
berühmten Mineraliensammlung (Zahn) entstanden, sollten wir auf
jeden Fall besuchen (Beschreibung: VFMG-Weiden.de). Es
gewährt
nicht nur einen Einblick in die
Funde aus der Region, sondern wir können auch glitzernde
Kostbarkeiten aus
aller Welt bewundern.
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Übersicht |
I. Etappe |
II. Etappe |
III. Etappe |
Literatur |
VFMG-Weiden |
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Texte
und Bilder: (c) by Berthold Weber |