Der Wolfenstein bei Tirschenreuth Ablaufendes Wasser formte diese Silikatkarren |
Einen kleinen Abstecher ist der
Wolfenstein, westlich Tirschenreuth und
südlich der Straße nach Hohenwald gelegen, wert. Dieses
Felsgebilde aus Granit zeigt mustergültig sogenannte
Silikatkarren. Das sind durch ablaufendes Wasser im
Granit entstandene Verwitterungsrinnen. Weiterhin können in diesem
Granit kugelige
Nebengesteinseinschlüsse (Xenolithe), die bei der Granit-Intrusion
eingelagert wurden, sehen. Geologisch gehört dieses Gebiet zum
Nordostrand
des
Falkenberger Granitmassivs. Und eben aus dem typisch grobkörnigen
Falkenberger Porphyrgranit mit seinen großen Feldpäten
besteht
auch der Wolfenstein. Auf den Feldern um den Wolfenstein können
aus dem zerfallenen Granit stammende große Feldspatkristalle
aufgelsen werden, weiter auf Tirschenreuth zu sogar Beryll, der dem
Pegmatit südlich der Sägmühle entstammt.
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Der Wackelstein in der kleinen Teufelsküche Ein von Granit überdachter Feuerplatz in der Großen Teufelsküche |
Die Große
Teufelsküche (Geotopbeschreibung VFMG-Weiden) und
die Kleine Teufelsküche (Geotopbeschreibung VFMG-Weiden)
liegen nur wenig Meter abseits unseres Weges beim
Rothenbürger Weiher.
In der Kleinen Teufelsküche, wie auch in der ca. 1,4 km Luftlinie
entfernten Großen
Teufelsküche, ist der spätvariszische Falkenberger
Porphyrgranit aufgeschlossen. Der Granit zeigt hier großformatige
Feldspatkristalle (bis 5 cm), teils eingeregelt, d.h. mehr oder weniger
parallel ausgerichtet. Beeindurckend ist die für den Granit
typische Wollsackverwitterung besonders am Wackelstein, einem stark
gerundeten Felsblock auf einem Granitturm in der Kleinen
Teufelsküche.
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Die Burg Falkenberg ruht auf Wollsack-ähnlichen Granitfelsen |
Nachdem die Waldnaab zwischen Hohenthann und Falkenberg in einer flachen Tallandschaft eher gemütlich fließend viele Teiche mit Wasser versorgt hat, tritt sie kurz vor Falkenberg in die sogenannte Falkenberger Granithochfläche ein. Im Ort Falkenberg hat man vor fast tausend Jahren einen steilen, dicht an der Waldnaab gelegenen Felsturm mit einer trutzigen Burg bebaut. Mustergültig, wie Matratzen oder Wollsäcke geformt sind hier die Granitfelsen durch die Verwitterung geformt. Eine Info-Tafel am Fuss des Burgberges schildert die Geologie und weist die hier zu bestanenden Bildungen als eines der schönsten Geotope Bayerns aus. |
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Ein kleines Bächlein ist in einem Kerbtal zum Mühlnickelweiher gestaut |
Nach Falkenberg führt der
Weg steil abwärts in ein kleines Seitental des Waldnaabtals. Der
malerische Mühlnickelweiher, ein Geheimtipp unter den
Naturbad-Freunden, ist künstlich angelegt, genauer gesagt
aufgestaut. Ein
kleines Bächlein hat hier ein tiefes Kerbtal eingegraben welches
wiederum ideal für die Anlage eines Weihers war. Auf dem Damm
stehend kann man, nach Westen blickend, recht schön die tief
eingeschnittene Talform erkennen. Es ist absolut beeindruckend, wie so
ein kleines Bächlein in der geologisch kurzen Zeit von wenigen
Millionen Jahren so ein solches Tal einschneiden konnte.
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Das Butterfass im Waldnaabtal Die Blockhütte lädt zur Einkehr ein |
Vom Mühlnickelweiher aus kommend führt uns der Weg entlang einer Weiherkette mitten ins wildromantische Naturschutzgebiet Waldnaabtal. Wir erreichen die beliebte Ausflugs-Gast- und Raststätte Blockhütte. Auch wenn uns der Weg nach Süden flussabtärts führt, sollten wir keinesfalls versäumen, die bewundernswerten Felsbildungen und Geotope nördlich der Blockhütte zu besuchen. Besonders eindrucksvoll und nächstgelegen zur Blockhütte ist hier des "Teufels Butterfass" (Geotopbeschreibung VFMG-Weiden) mit seinen Strudellöchern und der Sauerbrunnen (Geotopbeschreibung VFMG-Weiden) zu nennen. |
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Der Kammerwagen, Felsgruppe im Waldnaabtal |
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Der Amboss, vom Wasser geschliffen Xenolith im Granit bei Schwarzenschwal |
Als weitere fluviatile Bildung können Schliffe, sehr schön am "Amboss" (Geotopbeschreibung VFMG-Weiden) ausgebildet, gefunden werden. Der Amboss zeigt sich dabei besonders in zwei Richtungen stark unterschnitten: Einmal dem anströmenden Wasser zugewandt (Luv, Prallseite) und -im ersten Moment verwunderlich- auch auf der Gegenseite (Lee), also flussabwärts. Auf der flussaufwärts zeigenden Seite ist der Schliff durch antreibendes Geröll, Kiese und Sande leicht zu erklären. Auf der Lee-Seite treffen die umlaufenden Strömungen wieder aufeinander, was zu Verwirbelungen führt, die ähnlich stark am Granit nagen. Eine weitere Beobachtung können wir an der steilen Granitwand nahe dem Ort, wo einst die Burg Schwarzenschwal stand, machen: Xenolithe. Diese Fremdgesteins-Fragmente wurden mitgerissen und teilweise aufgeschmolzen als der Granit glutflüssig in mehreren Kilometern Tiefe intrudierte, also aus noch größerer Tiefe aufstieg. Heute konzentriert sich die wissenschaftlich Forschung zur Granit-Entstehung auf diese Fremdgesteinseinschlüsse, da hieraus wertvolle Erkenntnisse über den Entstehungsort der Granite gewonnen werden können. |
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Etappe |
II. Etappe |
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Literatur |
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Texte
und Fotos: (c) by Berthold Weber |