Östlich Wölsendorf (1,8 km) wurde mit dem Heinrich-Kocher-Stollen ein weniger mächtiges Flußspat-Vorkommen (der "Kochergang") angefahren. Die Grube wurde am 1. Mai 1937 eröffnet und bis 1952 betrieben, war dann 1995 bis 2009 Besucherbergwerk und sehenswertes Geotop.
![]() |
Der Kochergang fällt mit
etwa 70°-80°
nach Südwest ein und hatte ein Mächtigkeit von 80 cm bis 1,5
Meter, wobei die mittlere Gang-Mächtigkeit schon über einem
Meter
lag. Später versuchte man in größerer Tiefe (70 Meter
Sohle
des Marienschachtes) durch einen Querschlag diesen Gang weiter
abzubauen,
jedoch blieb es wegen zu geringer Spat-Mächtigkeit (10-20 cm) in
dieser
Teufe beim Versuch. Aufgefahren wurde der Kochergang hierbei auf gut 20
Meter. Anderen Angaben zufolge wurde eben nicht der Hauptgang
querschlägig
angefahren (der wäre noch 20 Meter entfernt gewesen) sondern ein
eher
unbedeutender Nebengang untersucht...
Das Bild links zeigt einen Blick in die (Haupt-) Gangspalte mit dem hier etwa 1/2 Meter mächtigen Flußspatgang in der Mitte. |
![]() |
Trocken und problemlos konnte der Kocherstollen besichtigt werden. Ab dem Stollenmundloch geht man etwa 250 Meter ebenerdig und schnurgerade zum "Bahnhof", wo sich der Stollen verzweigt. Wenigstens die gleiche Stecke ist dann ebenfalls gut begehbar, wobei man daran arbeitet auch noch weitere Teile zugänglich zu machen. Die Bilder links aus dem Stollen entstanden bei einer Begehung am 16.08.2003. |
![]() |
Der Stolleneingang (des alten Kocher-Stollens) wurde durch den Bergknappenverein Marienschacht- Wölsendorf (Vorstand Fritz Held) wunderschön hergerichtet und ist eine touristische Attraktion (man folge der Beschilderung im Ort Wölsendorf). Etwa 500 Meter des alten Stollens wurden freigelegt und 1995 und 1999 zur Begehung freigegeben, zugleich wurde eine Schutzhütte errichtet.Heute ist -nach einem Einsturz im Sommer 2009- keine Begehung mehr möglich. |
![]() |
Violetter Flußspat, tiefschwarzer Stinkspat (auch Oktaeder), seltener graugrüner Fluorit, Baryt, wenige Erz- und Uranmineralien (besonders Torbernit), das ist alles, was man heute vom "Kocher-Gang" in den Sammlungen sehen kann. Als Raritäten gelten die cm-großen, violetten, von Quarz (weiße Kristallrasen) überwachsenen Oktaeder, die zeitweise auftraten. Früher kaum Beachtung fanden Perimorphosen (häufig nach Kalkspat ) und Pseudomorphosen von Quarz nach Fluorit (-Oktaedern). Aus dem Kocherstollen stammen aber auch gute grüne Flußspatkristallstufen (siehe Fundstück des Monats fdm26.htm). |
Der Bergknappenverein Marienschacht Wölsendorf e.V. Hatte es
sich
zur Aufgabe gemacht, diese Geotop in Form eines Besucherbergwerks zu
erhalten
und auszubauen.Im Sommer 2009 kam es zu einem Einsturz im vorderen
Bereich. Die weiteren Umstände (Nichtverlängerung des
Pachtvertrags mit dem Grundstückeigentümer und die hohen
Kosten eines sicheren Ausbaus) haben Ende 2010 die Verantwortlichen
gezwungen von einer Wiedereröffnung abzusehen. Der
Heinrich-Kocher-Stollen wird vermutlich verfüllt und ist
Geschichte.
Literatur:
Zeitungsbericht vom Dezember 2010: http://www.oberpfalznetz.de/onetz/2602839-128-P2,1,0.html
Links:
![]() |
![]() |