Der "Eiserne Hut" bei Pfaffenreuth /
Waldsassen
von Berthold Weber, Weiden

Der  "Eiserne Hut" der Schwefelkies-Lagerstätte bei Pfaffenreuth/Waldsassen (Landkreis Tirschenreuth) ist die oberflächennahe Oxidations- und Verwitterungszone des mächtigen Erzkörpers. Zur Erhaltung dieses Geotops hat man in den 70'er Jahren die Fläche unter Naturschutz gestellt, übereifrige Sammler hatten auf der Suche nach den hier auftretenden Limoniten erheblichen Schaden angerichtet.


Eine Tafel weist auf dieses Geotop hin, hier ist Mineraliensammeln verboten.

Ca. 1km genau südöstlich der kleinen Ortschaft Pfaffenreuth bei Waldsassen (12°20'05" Ost, 49°57'49" Nord) findet sich, mit einer Schranke abgesperrt, der Weg zur 1971 stillgelegten Schwefelkiesgrube "Bayerland". Heute wird das Gelände (der ehemaligen Halde) vom MSC Stiftland im ADAC e.V. als Trainingsplatz für Motorsport verwendet. Man folge der Teerstraße einige hundert Meter, bis links ein Naturschutz-Schild steht. Nach wenigen Schritten erreicht man den "Eisernen Hut".

Wenn eine Erz-Lagerstätte bis an die Oberfläche heranreicht, können Sauerstoff, Oberflächenwasser usw. über lange Zeiträume hinweg auf die Erzmineralien einwirken. Dabei werden einzelne Stoffe (besonders Sauerstoff) zugeführt, andere (hier Schwefel) abtransportiert. So wurde "Brauner Glaskopf", also Limonit (ein Eisenoxid) gebildet. Der hier vorkommende Limonit besaß eine glasglänzende Oberfläche, ab und zu sogar mit bunt schillernden Anlauffarben. Diese gesamte Bildung bezeichnet man als "Eisernen Hut", weil sie die Lagerstätte nach oben hin abschließt. Nur an wenigen Stellen ist der "Eiserne Hut" einer Lagerstätte erhalten geblieben, weil man freilich früher gerne (und zuerst) das oberflächennahe Erz abgebaut hat. Das geschah übrigens auch hier ab 1799, jedoch nicht in so großem Umfang, so daß diese einmalige Bildung heute nach bestaunt werden kann.
 

Limonit vom "Eisernen Hut" der Schwefelkiesgrube Bayerland bei Pfaffenreuth. Heute findet man immer seltener solch schöne Exemplare in den Sammlungen, da seit ca. 3 Jahrzehnten hier nicht mehr gesammelt werden darf. Das Stück links (Bildbreite ca. 10 cm) zeigt eine glasglänzende Oberfläche, aber keine Anlauffarben. Sammlung und Foto: B. Weber 

Literatur:

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