Die Mineralien-Schau in Vohenstrauß
Edelstein-Schau
"Schätze der Oberpfalz"
Autor: Berthold Weber, Weiden

Die Mineralien- und Edelstein-Schau in Vohenstrauß, ein privates Museum, zeigt mit etwa 4000 Exponaten, vorwiegend aus Nord-Ostbayern die beste öffentlich zugängliche Sammlung dieses Raumes. Schwerpunkte bilden die Pegmatitmineralien von Hagendorf-Süd (seltene Phosphatmineralien) und die Funde aus den Flußspatgruben bei Wölsendorf.
 


Die gut beleuchteten und sachkundig beschrifteten Vitrinen zeigen etwa 4000 Exponate
(hier nur ein kleiner Ausschnitt)

Begründet wurde die umfangreiche Sammlung durch den inzwischen verstorbenen Mineraliensammler Friedrich Zahn. Er hat in vielen Jahrzehnten den Großteil der Ausstellungsstücke zusammengetragen. Im Jahre 1982 wurde die "Mineralien-Schau" eröffnet. Die Sammlung ist nach Fundorten sortiert. Beeindruckend sind die großen und bunten Flußspatstufen, die alle Farben von wasserklar, honigbraun, violett bis tiefschwarz zeigen, vergesellschaftet mit Amethyst, Eisenkiesel, Baryt, Hämatit, Uran- und Erzmineralien. Zweifelsohne bilden aber die Pegmatitmineralien - und hier besonders die von Hagendorf-Süd - den Höhepunkt der absolut sehenswerten Ausstellung.
 

Prächtige, grüne Phosphophyllitkristalle in einem Hohlraum im zersetzten Zwieselit aus dem ehemaligen Pegmatitabbau von Hagendorf-Süd. Solche schönen großen Kristalle dieses Minerals waren selbst zu Betriebszeiten kaum zu finden, heute sind sie praktisch unbezahlbar. Phosphophyllit ist ein Zink-Phosphat, das weltweit nur an wenigen Orten in so schönen Kristallen gefunden wurde.(Bildbreite etwa 6 cm)
Kappen- oder Sproßquarz von Hagendorf-Süd. Die abgebildete Kristallstufe ist etwa 25 cm hoch. Selten waren im Hagendorfer Pegmatit die Kappenquarze so vollständig und sauber ausgebildet wie bei diesem Exemplar.

Weiterhin sind auch viele Exponate von weniger bekannten Funorten vertreten bzw. von Fundorten, die heute erloschen oder nicht mehr zugänglich sind:

Diese Aufzählung ist zwangsläufig unvollständig, sie soll lediglich "Appetit" auf einen Besuch machen.
 
Etwa 10 cm großer, in Quarz eingewachsener Turmalinkristall mit Endflächen von Peugenhammer nördlich Pleystein im Zottbachtal. Von diesem Vorkommen, einem seit vielen Jahrzehnten verlassenen Steinbruch, sind nur wenige Stücke mit dieser Qualität bekannt geworden. Immer wieder werden aber im Bereich Fahrenberg-Pleystein schöne Funde von Turmalin gemacht.

Beeindruckend für Mineraliensammler unserer Tage sind die Funde aus früherer Zeit, von Fundorten, die heute kaum mehr bekannt sind. Möglicherweise könnte sich hier auch heimische Sammler Anregungen für Streizüge zu "vergessenen" Fundstellen holen.
 

Almandin-Granatkristalle von Steinach bei Vohenstrauß. Bildbreite etwa 10 cm. Granate von verschiedenen Fundorten in der Oberpfalz (und anderswo) bilden ebenfalls einen Schwerpunkt.
Almandin,  etwa 10 cm großer Granatkristall von Irchenrieth bei Weiden, Fund um 1900. Der ausgezeichnet ausgebildete Kristall zeigt neben den Rhombendodekaeder- auch Ikositetraederflächen. Es ist der größte Granatkristall aus der Oberpfalz, der öffentlich besichtigt werden kann.

Abgerundet wird die Mineralien-Schau durch ausgesucht schöne Fundstücke aus aller Welt, so zum Beispiel eine 1/2 Meter große Bergkristall und Amethyststufe, aber auch durch einen Laden, in dem der Liebhaber das eine oder andere Stück zu vernünftigen Preisen erstehen kann.
 

Besichtigung:

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