Die Stadt Weiden liegt in einem flachen weiten Tal, dem Weidener
Becken. Da die im Osten -jenseits der fränkischen Linie liegende-
begrenzende Hügelkette (Fischerberg) deutlich höher aufragt
als die
Erhebungen des Naab-Bruchschollen-Landes im Süden und Westen hat
man den Eindruck einer Bucht. Geologisch gesehen handelt es sich um
einen intramontanen Rand-Trog (des Fränkischen Troges), der
bereits im Permokarbon bestand und fast vollständig mit Sedimenten
angefüllt ist.
![]() Blick von Muglhof über die Weidener Bucht. Rechts im Hintergrund der Basaltkegel vom Parkstein, am Horizont der Rauhe Kulm. Foto: B. Weber |
Durch die Bohnung für die Thermenwelt (WTW) im Stadtgebiet von
Weiden
wissen wir dass dieser Trog ursprünglich viel tiefer war. Mit 1460
Meter Teufe wurde nämlich die Sedimentfüllung nicht
durchbohrt, geschätzt (nach reflexionsseismischen Messungen) wird
eine Trogtiefe von über 2800 Meter (MÜLLER 1994). Ein
ähnlicher, möglicherweise allerdings geringfügig
älterer Trog findet sich um Erbendorf, dort sind in den Sedimenten
geringmächtige Steinkohle-Flöze eingelagert, die
zeitweise sogar abgebaut wurden. So überraschte es
nicht, dass bei der Weidener Thermenwelt-Bohrung sogar Erdöl
gefunden wurde - allerdings in nicht förderbarer Menge. Abgesehen
von wenigen jüngeren Überlagerungen (Tertiär,
Quartär) ist der Trog mit wirklich alten Sedimenten (ca. 280
Millionen Jahre) angefüllt.
![]() |
Anschaulich treten die
Ablagerungen des Rotliegenden (Perm, hier
Saxon) östlich Weiden, etwa an der Straße nach
Vohenstrauß im Hang zutage. Der Untergrund, ja sogar die
Acker-Krume
ist hier auffällig rot gefärbt. Die Schichten des
Rotliegenden sind durch Eisenverbindungen (Hämatit) rot
gefärbt (daher der Name Rotliegendes). Baugruben im Hang am
Fischerberg geben hin und wieder einen Einblick. |
Diese Rotliegend-Sedimente entstanden unter Wüsten-Klima aus dem Abtagungs-Schutt des variskischen Gebirges im Anschluss an die tropisch- bis subtropisch geprägte Karbon-Zeit in der auch bei uns ausgedehnte Sumpfwälder zu finden waren. Eine genauere Altersbstimmung auf Grund weniger palynologischer Befunde hat für die Gesamt-Sedimentation die stratigraphische Zuordnung ins Stephan (noch Karbon) über Autun (schon Perm) bis Saxon (Perm) ergeben. Man spricht übrigens sogar von "Weiden-Formation", diese bezeichnet die Ablagerungen von Autun bis Saxon.
Das Weidener Becken wird von der Naab etwa N-S durchschnitten, junge
alluviale Fächersedimente überlagern deswegen im zentralen
Teil die 280 Millionen Jahre alten Ablagerungen aus dem Erdaltertum.
Die Geothermie-Bohrung für die Weidener Thermenwelt war
übrigens kein so großer Erfolg, obwohl die Thermenwelt
teilweise mit den aus dieser Bohrung geförderten Wasser versorgt
wird. Der Bayerischen Geothermie-Atlas bezeichnet so auch die
permokarbonische Abfolge als einen "eher weniger erfolgsversprechenden
Erschließungshorizont für Thermalwässer, die
Förderraten liegen meist weit unter 1 l/s". Für die Weidener
Bohrung betrug die höchste Förderleistung (mit noch
annähernd quasistationären Bedingungen 1,8 l/s bei einer
Absenkung von 487 m unter den Ruhewasserspiegel.
Literatur:
![]() |
![]() |